Die geplante S-Bahn-Verlängerung nach Neuhausen wird viel teurer und erst vier Jahre später fertig – falls die Projektpartner überhaupt zustimmen.
Schock für die Bewohner der verkehrsgeplagten Filder: plötzlich stand die längst „eingetütet“ geglaubte Verlängerung der S-Bahn von Bernhausen nach Neuhausen mit der Option zur Weiterführung ins Neckartal auf der Kippe. Denn die mit der Planung und dem Bau betraute Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) präsentierte neue Zahlen: Inbetriebnahme um vier Jahre auf Mitte 2026 verschoben, die Kosten von bisher kalkulierten 125 auf mehr als 20 Millionen Euro gestiegen!
Die Partner des Verbands Region Stuttgart, der hier verantwortlich ist für den S-Bahn-Ausbau und damit auch deren Verlängerung nach Neuhausen, müssen Planänderungen und der Kostenerhöhung für ihre Anteile erst noch zustimmen. Aus einer Rahmenvereinbarung von 2014 ergibt sich ein Zusammenspiel der Verlängerung nach Neuhausen mit der Verlängerung der Stadtbahnlinie U5 von Leinfelden/Bahnhof bis Markomannenstraße sowie der U6 vom Fasanenhof bis Flughafen/Messe.
Eine aktuelle Wirtschaftlichkeitsuntersuchung hat nun ergeben, dass der volkswirtschaftliche Nutzen noch immer – „wenn auch knapp“ – über den Kosten liege.
Der Verkehrsausschuss des Regionalverbands hat deshalb bereits klar für die Umsetzung des Neuhausen-Vorhabens gestimmt. Und trotz aller Belastungen werden wohl auch der Landkreis und die Gemeinderäte von Filderstadt und Neuhausen Ja zu dem massiv verteuerten Verlängerungsprojekt sagen.
Vereinbarung
Region, Stadt Stuttgart, der Landkreis, Filderstadt, LE, Neuhausen und die SSB haben 2014 in einer Rahmenvereinbarung für drei Vorhaben Finanzierung und Umsetzung geregelt: Verlängerung der U6 bis Flughafen/Messe, der S-Bahn nach Neuhausen und der U5 von Leinfelden Bahnhof bis Markomannenstraße.