Alle wollen ein Stück von Leos Gold
Leo Neugebauer hat von OB Otto Ruppaner die Bürgermedaille der Stadt Leinfelden-Echterdingen bekommen – und wurde zudem mit dem „Bart des Jahres“ ausgezeichnet.
Leinfelden-Echterdingen/Stetten. Alle wollen sie ein Stück vom Gold – von der Goldmedaille, die Leo Neugebauer in Tokio bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften im Zehnkampf erkämpft hat. Nun hat er von Leinfelden-Echterdingens Oberbürgermeister Otto Ruppaner in der Filderhalle die Bürgermedaille der Stadt überreicht bekommen. Und das Interesse an dem 25-jährigen, freundlichen, eloquenten, sympathischen, charmanten und super erfolgreichen Spitzensportler des VfB Stuttgart ist riesig: An die 500 Leinfelden-Echterdinger fanden sich im Panoramasaal ein, um „ihren“ Leo zu feiern und ein Stück von seinem goldigen Schein abzubekommen. Denn Leo Neugebauer ist in Stetten aufgewachsen, dort zur Lindachschule gegangen, hier ist er als fünfjähriger Junge der Sportvereinigung Stetten beigetreten – zunächst in die Fußballabteilung.
In Stetten hat alles begonnen...
In Stetten hat also seine Erfolgsgeschichte, seine Bilderbuch-Zehnkampf-Weltkarriere, begonnen. Sein Vater Terrance Neugebauer kam einst von Kamerun nach Deutschland. Geboren wurde Leo in Görlitz, die Familie – Terrance, Diana und Leo Neugebauer – zog dann nach Stetten. „Flink wie ein Wiesel“ war er schon damals, aber das mit dem Ball wollte nicht so recht klappen. Leo wechselte als Sechsjähriger in die Leichtathletikabteilung – und damit auf den Erfolgsweg. Mit 19 Jahren zog es ihn schließlich nach Texas in den USA, wo er perfekte Trainingsbedingungen nutzen kann und sein Wirtschaftsstudium abschloss. Als junger Athlet holte er im vergangenen Jahr bei den Olympischen Spielen in Paris die Silbermedaille. Nun die Krönung: die Goldmedaille bei den Weltmeisterschaften in Tokio. Damit entzückte er ganz Sport-Deutschland.
Seine Wurzeln in Leinfelden-Echterdingen hat der bodenständige junge Mann immer betont – das wurde nun mit der Bürgermedaille der Stadt honoriert. OB Ruppaner betonte in seiner Laudatio, dass die Bürgermedaille nur Personen bekommen, die in ganz besonderer Weise sich um die Stadt verdient gemacht und deren Namen in alle Welt getragen haben.
Trainer Hans-Joachim Budach hat Leos Leichtathletik-Talent erkannt
Leo Neugebauers Erfolgsgeschichte startete in Stetten. Im Alter von zehn Jahren entdeckte Trainer Hans-Joachim Budach Leos außergewöhnliches Talent als Leichtathlet. Bei der Sportvereinigung Stetten wurde dieses gepflegt. „Hier wächst ein Weltmeister heran“, soll Hans-Joachim Budach zu Leos Vater Terrance gesagt haben. Der Junge startete bald bei internationalen Wettkämpfen für die LG Leinfelden-Echterdingen. Weggefährten berichten, dass Leo auch mal ohne Spikes und Trikot zum Wettkampf erschienen sei. Gott sei Dank kann sich der immer gut gelaunte Zehnkampf-Weltmeister bei den Wettkämpfen ganz auf die Unterstützung durch seine Freunde und Familie verlassen.
„Mit jedem Erfolg trägt auch ein Stück Leinfelden-Echterdingen Goldmedaille“, formulierte Ruppaner in seiner Laudatio das, was viele Leo-Fans aus der Region fühlen. Neugebauer ist fest in der Region Stuttgart verwurzelt – schließlich startet er mittlerweile für den VfB Stuttgart. Er sei eben „einer von uns“.
„What’s your favourite colour“, fragen die kleinen Schüler der Lindachschule, die Leo Neugebauer einst selbst besucht hat. „Gold“, antwortet Leo lachend und verrät außerdem, dass er nicht so gern schreibt und deshalb in Deutsch nicht so gut gewesen sei. Im Gegensatz zu Mathe und – oh, Wunder – in Sport. An seine ehemalige Lehrerin („Frau Naumann“) erinnert er sich gut.
Von OB Ruppaner gab's die Bürgermedaille - vom Bartclub den "Bart des Jahres"
Für gute Stimmung und das passende Geschenk bei der Feier sorgte Stadtrat Erich Klauser. Er brachte Leo Neugebauer eine Sonderedition von „Asterix bei den Olympischen Spielen“ mit. Parallele zu Leo: Der Ehapa Verlag war jahrzehntelang in Stetten ansässig, Leos Heimatort.
Der Bartclub Belle Moustache nutzte Leos Heimatbesuch und zeichnete den 25-Jährigen mit dem Ehrenpreis „Bart des Jahres 2025“aus. Bei der Jahreshauptversammlung im Februar dieses Jahres hatte der Bart- und Kultur-Club über die Auszeichnung entschieden. „Damals konnten wir noch nicht ahnen, dass Leo 2025 sich als ‚König der Athleten’ mit dem Weltmeistertitel krönt. Wir gratulieren ihm zu den Erfolgen bei Olympia 2024 in Paris und auch bei der Weltmeisterschaft 2025 in Tokio ganz herzlich“, so Vereinspräsident Jürgen Burkhardt. Leo Neugebauer wurde vom Bartclub mit einem fast 100 Jahre alten amerikanischen Oldtimer vor die Filderhalle gefahren. Dann wurde der Weltmeister im Foyer der Filderhalle mit Interviews seinen Fans vorgestellt. Ringer-Weltmeister und Musberger Frank Stäbler überreichte ihm dann den Ehrenpreis.
