Mit da Vinci auf der  Suche  nach Perfektion

Neue 360-Grad-Ausstellung in der Schleyer-Halle:  Bis zum 28. Juli  in die faszinierende Geschichte rund um Leonardo da Vinci und sein „Letztes Abendmahl“ eintauchen.

Um sich „Das letzte Abendmahl“ anzusehen, müssen Kunstinteressierte normalerweise in das Dominikanerkloster Santa Maria delle Grazie nach Mailand reisen. Henning Hellfeld, Marcus Wortmeier und Christian Doll, der örtliche Veranstalter, bringen diese Erfahrung nun nach Stuttgart. Besucherinnen und Besucher können bei dieser audiovisuellen und immersiven Ausstellung den Geheimnissen da Vincis auf die Spur kommen und haben die Gelegenheit, das Kunstwerk in einem sonst unmöglichen Detail zu betrachten.
„Wir wollen Menschen die Kunst auf eine neue Art näherbringen“, so Wortmeier, der Produzent der Schau. Das gelingt durch die Verbindung von Kunst mit moderner Filmtechnologie. Auf rund 500 Quadratmetern können sich Interessierte in Welten begeben, die ihnen sonst nicht offenstehen, und dabei vor allem auch in den Kopf des Künstlers eindringen. Besonders hilfreich hierzu ist  der 45-minütige Film, der als Kernstück der Ausstellung gezeigt wird: Die Zuschauerinnen und Zuschauer sitzen auf Sitzsäcken und weißen Hockern in einem Raum, dessen Wände als Projektionsfläche dienen. Von vorne, hinten, rechts, links und unten bekommen sie in insgesamt vier Kapiteln Wissenswertes und Interessantes vermittelt. Wann man in den Film einsteigt, sei nicht wichtig, da die vier Sequenzen in einer Dauerschleife laufen.

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Das letzte Abendmal Jesu als audiovisuelle und immersive Ausstellung

Direkt zu Beginn geht es um das auf dem Gemälde dargestellte Geschehen: Der Bibel zufolge sollte es das letzte Abendmahl Jesu sein. Danach wird er von Apostel Judas verraten und stirbt am Kreuz. Die Jünger sitzen um Jesus herum an einer langen Tafel, und es ist gewiss, dass einer von ihnen Jesus verrät. Aber welcher der Jünger ist nun Judas? Um das herauszufinden, wird mit insgesamt 19 Projektoren auf die einzelnen abgebildeten Gesichter gezoomt und jede Mimik, jede Geste genauestens unter die Lupe genommen, und die Betrachtenden werden dazu eingeladen mitzuraten.
Weitere Themen des Filmes sind die aufwendigen Restaurationen, die das Bild durchlaufen musste. So seien nur noch etwa 20 Prozent der ursprünglichen Farbschicht erhalten. Grund dafür seien neben dem Klima vor allem auch missglückte Restaurierungsversuche, die den Zustand des Kunstwerks eher verschlimmbesserten. Außerdem bekommen die Besucherinnen und Besucher einen Eindruck davon, was das Universalgenie da Vinci auf seiner „Suche nach Perfektion“ durchlief und untersuchte. So sei vor allem seine Begeisterung für die Natur, Tiere, Pflanzen und auch das Wasser maßgeblich für seine künstlerische Entwicklung gewesen. Neben dem „Letzten Abendmahl“, das als der Durchbruch des Künstlers betrachtet wird, wird auch Augenmerk auf andere berühmte Gemälde, Zeichnungen und Erfindungen da Vincis gerichtet.
Neben dem Film lädt außerdem der „Shining Space“, ein Raum, dessen Wände mit Spiegeln gesäumt sind, zum Entdecken ein. Auf dem Boden sind Skizzen und Ideen des Künstlers, Malers, Architekten und Wissenschaftlers zu erkennen. „Je mehr man sich damit beschäftigt und nach gräbt, desto mehr findet man auch“, so Henning Hellfeld, der kreative Kopf hinter der Ausstellung. Nach diesem Gedanken sei auch der „Shining Space“ konzipiert.

 

Gut zu wissen

Leonardo da Vinci – Das letzte Abendmahl – ein immersives Erlebnis
Hanns-Martin-Schleyer- Halle, Saal 4, Mercedesstraße 69
30.04.2024 bis 28.07.2024
Öffnungszeiten: Montag bis Mittwoch, 10 bis 19 Uhr
Donnerstag bis Sonntag, 10 bis 20 Uhr
Tickets: Zeitfenster- & Flex-Tickets an der Tageskasse und online unter: https://www.letzteabendmahl-stuttgart.de/,
 c2concerts.de/tickets,
 easyticket.de, sowie  unter 07 11 / 2 55 55 55 und bei allen bekannten VVK-Stellen.

Insgesamt sollten Interessierte etwa 75 Minuten für die Ausstellung einplanen. Und es ist ratsam, sich vorab Tickets über die Website oder bei gängigen Vorverkaufsstellen zu besorgen.