Der Nachwuchs wird mit einer Regatta mit ins Boot geholt, um Kinder und Jugendliche für einen tollen Sport zu begeistern  –  Im September findet der letzte Regatta-Tag im Opti-Cup auf dem Max-Eyth-See statt

Die achtjährige Jonna macht ihr kleines Segelboot namens „Tafiti“ bereit für die anstehenden Wettfahrten. Noch liegt der Max-Eyth-See, eines der beliebtesten Ausflugsziele in Stuttgart, still und ruhig da.  Sobald der Startschuss für den Opti-Cup des Segler-Nachwuchs gefallen ist, wird es laut auf dem See. Der Stuttgarter Segelclub, die Akademische Segelvereinigung Stuttgart und die Studentische Seglergemeinschaft Stuttgart organisieren die spezielle Regatta-Serie gemeinsam, um Kinder und Jugendliche ins Segelboot zu holen.


Der Max-Eyth-See ist Stuttgarts einziges segeltaugliches Revier. Mit 17,3 Hektar und einer Wassertiefe von 2,3 Metern ist das Gewässer zudem ideal, um Kinder und Jugendliche auszubilden und zwar auf der Optimisten-Bootsklasse, kurz Opti genannt. Die kleine, 2,30 Meter lange, rund 1,10 Meter breite und 35 Kilogramm leichte Einhand-Jolle ist bestens geeignet, um Kinder und Jugendliche bis etwa 15 Jahren Segelmanöver beizubringen. „Das Besondere am Opti-Cup ist auch, dass die Trainer mit dem Motorboot nebenher fahren und unterstützen können“, sagt Florian Heckert, der Vorsitzende der Studentischen Seglergemeinschaft Stuttgart.

Lotta hat ihr Segel ebenfalls auf den 2,35 Meter hohen Mast gesetzt und das Schwert in den Bootsboden gesteckt. „Es ist schön, nur vom Wind angetrieben übers Wasser zu fahren“, sagt die Elfjährige, die im vergangenen Sommer am Ferienprogramm des Stuttgarter Segelclubs teilgenommen hat. In diesem Jahr startet sie beim Opti-Cup. Das Boot namens „Wavedancer“ gehört dem Verein, die zehn Euro Startgebühr zahlt sie von ihrem Taschengeld. Der Einsatz lohnt sich. Am zweiten von insgesamt drei Renntagen am Max-Eyth-See schrammt das Mädchen mit ihrem Boot als Vierte der Wettfahrten nur knapp an einem Podestplatz vorbei.

Der Wind am Samstag ist drehend, aber überwiegend auflandig mit vier bis fünf Knoten. Das seien gute Bedingungen für die Wettfahrten mit der leichten Bootsklasse, die viel weniger Wind unter den Segeln benötige, als große Jollen, sagt Matthias Müller, der Opti-Obmann des Stuttgarter Segelclubs.  Das „begleitete Regattasegeln“, wie Müller es nennt, sei optimal, um die Kinder für den Wassersport zu begeistern. „Denn auch uns Segler hat Corona ziemlich durcheinander gewirbelt, was den Nachwuchs anbetrifft.“ Damit der allerdings dauerhaft an Bord bleibe, brauche es Eltern, die mitziehen, erklärt Müller. „Mit ihnen steht und fällt das Jugendsegeln.“ Auch die Mädchen und Jungen müssen indes gewisse Voraussetzungen mitbringen. Ohne Seepferdchen darf niemand Segel setzen, auch wenn das Tragen von Schwimmwesten bei jedem Seegang Pflicht ist.

Jonna kann gut schwimmen. Die Achtjährige ist 2021 über ihre ältere Schwester und ihren Vater, die beide ebenfalls segeln, ins Boot gekommen. Zwei Rennen im Opti-Cup hat sie in diesem Jahr schon gewonnen. Am Samstag belegt Jonna den fünften Platz unter den acht Teilnehmenden. Sieger ist Elias, der bei allen drei Wettfahrten als erster das Ziel erreicht. 

 

Info: Die letzten Wettfahrten im Opti-Cup auf dem Max-Eyth-See finden am Samstag, 10. September, statt. Weitere Informationen gibt es im Internet unter http://www.seglergemeinschaft.de, www.asvs.de sowie www.stuttgartersegelclub.de.