Maximilian Mann: Die Tischseite gewechselt

Vom Dschinni in Aladdin zum Künstlerischen Leiter von „Die Eiskönigin“.

Den Kahlkopf vom Dschinni hat Maximilian Mann hinter sich gelassen, er trägt das Haar jetzt länger. Denn der 37-jährige Musical-Mann hat die Tischseite gewechselt vom Musical-Darsteller zum Künstlerischen Leiter am Stage Apollo Theater.
Das heißt für ihn, nicht mehr selbst singend und tanzend auf der Bühne zu agieren, sondern dafür zu sorgen, dass auf und hinter der Bühne alles stimmt. Da wird es gerade in der Probenzeit vor der Premiere von Disneys „Die Eiskönigin“ – diese ist am 26. November – ziemlich intensiv.

Premiere der Eiskönigin ist am 26. November

„Wir hatten jetzt eine Erkältungswelle, da musste ich für die Proben für Vertretung und Ersatz sorgen“, sagt er lächelnd. Sein erstes Projekt als Künstlerischer Leiter und nicht als dessen Stellvertreter, wie er es für das Musical „Tina“ schon gemacht hat, ist die aktuelle Produktion der Eiskönigin. Nach den Proben wird das Stück an ihn übergeben  und er muss dann dafür sorgen, dass alles reibungslos für die Dauer der Spielzeit von Disneys „Die Eiskönigin“ im Stage Apollo Theater über die Bühne geht.

Mann spielte schon den Schinni in Disneys Aladdin

„Das Stück wurde zwar schon in Hamburg gespielt, aber wir entwickeln für Stuttgart eine ganz eigene Variante. Jeder interpretiert seine Rolle ein bisschen anders“, erklärt Mann. Alle Stuttgarter Eigenheiten werden in der so genannten Show-Bibel niedergeschrieben. Und Maximilian Mann ist als Künstlerischer Leiter nun Herr dieser Show-Bibel. Als erfahrener Musicaldarsteller – unter anderem als  Dschinni in Disneys Aladdin –  kennt Mann das Gefühl, wenn die Proben beginnen: „Der Probenstart eines Musicals ist immer etwas ganz Besonderes“, sagt er.  „An diesem Tag kommt die Cast das erste Mal in voller Besetzung zusammen, um sich sowohl gegenseitig als auch das Produktionsteam kennenzulernen – das ist ein einzigartiger und sehr emotionaler Moment. Alle sprühen vor Energie und sind enthusiastisch, eine grandiose Show auf die Bühne zu bringen. Wir freuen uns unglaublich, diese schöne Geschichte in ein paar Wochen das allererste Mal in Stuttgart zu zeigen!“
Schon früh entdeckte Maximilian das Tanzen und Singen als Hobby und nahm bereits als Dreizehnjähriger Tanzunterricht an der Tanzschule Kwiatkowski in Salzgitter, wo er seine Kindheit verbrachte. Seine allererste Erfahrung mit der Musicalbühne machte er während der Schulzeit, als er bei der Aufführung des Stücks „Hair“ als George Berger mitwirkte.


Nachdem er im Jahr 2006 sein Abitur absolviert hatte, wollte er zunächst Medizin bei der Bundeswehr studieren, entschied sich dann aber doch für ein Studium in den Fächern Musical und Show an der Universität der Künste Berlin, welches er 2011 erfolgreich und mit Auszeichnung abschloss.
Ab 2014 spielte Mann im Erfolgsmusical Elisabeth die Rolle des Kaisers Franz Joseph.
Im Rahmen der Tournee spielte Mann auch sein Debüt in Shanghai, wo das Stück unter anderem gastierte. Nach einer mehr als einjährigen Tournee feierte das Musical im März 2016 in Hamburg seine letzte Show.  
 Maximilian Mann begleitete des Weiteren die Tour des Musicals „Mozart“ zuerst nach Duisburg und schließlich nach Shanghai in der Rolle des Colloredo. 2017 verkörperte er im Musical Der Glöckner von Notre Dame die Rolle des Phoebus in Berlin, München und Stuttgart.

Hochzeit mit Fabiana Denicolo im Juni in Stuttgart-Möhringen

Nach unzähligen Musicalrollen und Engagements von Dessau über Aachen bis Bremen, Wien, Magdeburg und Berlin landete er 2018 schließlich in Stuttgart als Dschinni in Aladdin.
„Anfang 2018 bin ich nach Möhringen gezogen“, erzählt Maximilian Mann. Zunächst habe er ein bisschen Angst vor dem ländlichen Stuttgart gehabt, da er davor zehn Jahren in Berlin gelebt habe. Diese Zweifel haben sich aber mittlerweile zerschlagen. In Stuttgart hat er schließlich auch  seine Frau Fabiana Denicolo kennengelernt, die er im Juni 2024 im Möhringer Standesamt geheiratet hat. Und wie gefällt dem Wahl-Stuttgarter seine neue Heimatstadt? „Sehr gut, ich komme mit den Stuttgartern sehr gut klar. Ich liebe den Stuttgarter Lebensstil“, macht er der baden-württembergischen Landeshauptstadt fast schon eine Liebeserklärung.