Selfie-Zeit auf Loriots Sofa

Loriot-Sofa zum Hundertsten und Comedians auf der Couch im Haus der Geschichte – Loriot ist 1923 geboren und in Stuttgart aufs Gymnasium gegangen.

Jetzt können die Augen von Loriot-Fans  wieder leuchten: Zum 100. Geburtstag Loriots stellt das Haus der Geschichte Baden-Württemberg 100 Tage lang ein Markenzeichen des großen Humoristen aus: Das rote Sofa, auf dem Vicco von Bülow Fernsehgeschichte schrieb, wandert noch  bis zum 12. November  durch verschiedene Bereiche des Stuttgarter Museums. In dieser Zeit nehmen immer wieder Humorprofis auf dem Loriot-Sofa Platz oder bringen es vielfältig zur Geltung: etwa der Komiker und Schwäbisch-Synchronsprecher Dodokay, SWR3-Comedian Andreas Müller, Travestiekünstler und Kabarettist Frl. Wommy Wonder oder Entertainer Michael Gaedt.
Bernhard-Viktor Christoph-Carl von Bülow (1923– 2011) ist in Stuttgart aufgewachsen. Er ging dort aufs Eberhard-Ludwigs-Gymnasium und entdeckte seine Leidenschaft für Oper und Theater, wo er als Statist tätig war. Loriots TV-Karriere begann 1967 beim Süddeutschen Rundfunk (SDR) in der baden-württembergischen Landeshauptstadt. Seine skurrilen Kurzfilme und schrägen Sketche machten „Cartoon“ (1967– 1972) und „Loriots Telecabinet“ (1972/1974) zu Meilensteinen des deutschen Fernsehhumors.
Stets mit dabei war das rote Sofa, auf dem er mit feiner Ironie und meist unbewegter Miene seine Ansagen sprach.
Der Südwestrundfunk (SWR) hat das Objekt dem Haus der Geschichte als Dauerleihgabe überlassen. „Das rote Sofa ist ein Kultobjekt der deutschen Fernsehunterhaltung“, sagt Museumsdirektorin Paula Lutum-Lenger. „Es ist das erste Original, also Vorgänger und Vorbild des grünen Sitzmöbels, auf dem Loriot später für Radio Bremen drehte.“ Das rote Sofa stammte aus dem Fundus des SDR und zierte wahrscheinlich bereits vor dem Zweiten Weltkrieg die gute Stube einer Stuttgarter Wohnung, vermuteten Zeitzeugen aus Loriots SDR-Zeit.
100 Öffnungstage ist das Loriot-Sofa nun in verschiedenen Museumsbereichen des Hauses der Geschichte Baden-Württemberg, Konrad-Adenauer-Straße 16, in Stuttgart zu sehen: Es wandert von der Ausstellung „Liebe. Was uns bewegt“ (mittlerweile geschlossen) über das Kaiserreich und die 1960er-Jahre bis in den Schwarzwald und an die Wissenschaftsabteilung. Gelacht werden kann dort jeweils über mehrere Loriot-Kurzfilme – stets einer thematisch passend zum Standort. Im Programm zum Sofa (www.hdgbw.de/Loriot) sprechen Humorprofis aus Baden-Württemberg über sich, das Land und Loriot oder rücken das prominente Sitzmöbel auf verschiedene Art und Weise in den Mittelpunkt. Und an einem Sonntag pro Monat heißt es zudem eine Stunde lang „Sofa frei“. Dann darf jede*r – vorsichtig – auf dem Sofa Platz nehmen und sich dabei fotografieren (lassen).

Programm auf Loriots Sofa im Haus der Geschichte:

Folgendes Programm plant das Haus für Geschichte in der Konrad-Adenauer-Straße noch:
30. Juli, 14 bis 15 Uhr:
 Selfie-Sofa-Sonntag: Das rote Sofa als Fotomotiv im Museumsfoyer.
20. August, 14 bis 15 Uhr: Selfie-Sofa-Sonntag: Das rote Sofa als Fotomotiv im Kaiserreich.
17. September, 14 bis 15 Uhr: Selfie-Sofa-Sonntag: Das rote Sofa als Fotomotiv im Schwarzwald.
21. September, 19 Uhr: Museumskaraoke unter der Couch, Eintritt 15 (ermäßigt 12) Euro.
Schätze aus dem Depot des Hauses der Geschichte, Raritäten und Absurditäten rücken ins Rampenlicht: Künstler aus der Improtheater- und Poetry-Slam-Szene präsentieren die Objekte, ohne sie vorher jemals gesehen zu haben.
19. Oktober, 18.30 Uhr: Klaus Birk & Andreas Müller auf der Couch, Eintritt frei.
22. Oktober, 14 bis 15 Uhr: Selfie-Sofa-Sonntag: Das rote Sofa als Fotomotiv im Haus Europa.
12. November, 14 bis 15 Uhr: Selfie-Sofa-Sonntag: Das rote Sofa als Fotomotiv im Museumsfoyer am Loriot-Geburtstag

Die Termine werden unter www.hdgbw.de/Loriot weiter ergänzt.