Er liebt die schwäbische Sparsamkeit

Das Lieblingsprojekt von Andreas Graf von Brühl  ist der „Crashroom“ – Hier lassen Menschen ihre Wut hemmungslos an  Möbeln aus.

Andreas Graf von Brühl, 36 Jahre alt, ist verheiratet und stolzer Vater von vier Kindern im Alter von 3 bis 8 Jahren. Der  Geschäftsführer des Auktionshauses von Brühl hat den  Antikhof von Brühl gegründet. Zusätzlich betreibt er  die Webseiten ruempelfirma.de und estimando.de. Gemeinsam mit seiner Frau engagiert er  sich auch in der Immobilienentwicklung, um Wohnraum zu schaffen, der den Bedürfnissen der Menschen entspricht.
Neben seiner beruflichen Tätigkeit setzt er sich ehrenamtlich ein. Als Bezirksbeirat im Stuttgarter Westen vertritt er  aktiv die Interessen der Bürgerinnen und Bürger. Zudem ist er als erster Vorstand beim HGV Stuttgart sowie stellvertretender Vorsitzender der Mittelstandsunion Stuttgart aktiv und beim Faschingsverein Gesellschaft Zigeunerinsel.

Was ist Ihr Lieblingsplatz in Stuttgart?

Der Monte Scherbelino, der  Birkenkopf. Von dort aus genieße ich die wundervolle Aussicht auf die Stadt. An diesem besonderen Ort habe ich bereits viele schöne Momente erlebt, darunter auch meine Verlobung. Die Atmosphäre und der Ausblick machen den Monte Scherbelino zu einem ganz besonderen Ort für mich, an dem die alltäglichen Sorgen klein erscheinen und man neue Motivation schöpfen kann.

Was lieben Sie an Stuttgart und den Stuttgartern?

Die Vielfalt an faszinierenden Persönlichkeiten aus Politik, Kultur und Wirtschaft und deren Familiengeschichten in Stuttgart begeistern mich. Es ist erstaunlich, welch interessanten Entdeckungen ich als Auktionator mache, zum Beispiel den Nachlass des ersten Porsche-Azubis, von dem Porsche selbst nichts wusste. Besonders liebe ich die schwäbische Sparsamkeit. Dadurch gibt es hier in der Region sehr viele hochwertige Objekte wie Kunst, Schmuck, Design und Asiatika für meine Versteigerungen.

Nun zur Kernfrage: Mit welchem Projekt(en) „bewegen“ Sie gerade was in Stuttgart?

Aktuell arbeite ich an verschiedenen Projekten. Dazu gehört die Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) in unser Unternehmen, um effizientere Abläufe und innovative Lösungen anzubieten.  Wir legen auch einen großen Fokus auf den Ausbau unserer Influencer-Präsenz unter @derauktionator in den sozialen Medien, um mehr Menschen über unsere Dienstleistungen und Produkte zu informieren und eine größere Community aufzubauen (YouTube, TikTok, Instagram). Mein ambitioniertestes Projekt ist die Weiterentwicklung von estimando.de zu einem internationalen Anbieter im Bereich Online-Kunstexpertise. Hier erhält man innerhalb von 48 Stunden eine digitale Wertschätzung, und das Ziel ist es, die Firma an die Börse zu bringen.  Zusätzlich plane ich mein weiteres politisches Engagement bei der kommenden Gemeinderatswahl. Ich setze mich z. B. dafür ein, dass die zahlreichen Häuser mit dem bekannten Stuttgarter Flachdach die Erlaubnis bekommen, aus der Dachfläche eine Dachterrasse zu machen.  Ich würde mich sehr freuen, wenn wir die Dachflächen begrünen und vielen Bewohnern Stuttgarts die Möglichkeit anbieten könnten, die Abendsonne vom Dach aus zu genießen, wenn man keinen eigenen Garten hat.

Was ist denn gerade Ihr absolutes Lieblingsprojekt?

Mein absolutes Lieblingsprojekt und Zufallsprodukt ist im Moment der Crashroom (Wutraum). Hier kommen Geburtstagsgruppen oder Junggesellenabschiede zu unserem Antikhof in Kornwestheim, um Objekte kaputt zu machen, die wir nicht mehr verkaufen können. Es war eigentlich eine spontane Schnapsidee, einen Text darüber auf unserer Webseite zu veröffentlichen. Seitdem erhalten wir etwa 100 Anfragen pro Monat dazu, und wir haben beschlossen, daraus ein eigenständiges Standbein zu machen. Es ist erstaunlich, wie viele Menschen eine unglaubliche Wut in sich tragen, und wir können ihnen durch dieses Konzept eine Möglichkeit bieten, diese Emotionen auf gesunde Weise abzubauen. Es erfüllt mich mit Freude zu sehen, wie wir Menschen auch damit glücklich machen können.

Woher nehmen Sie Ihre Motivation?

Meine Motivation kommt von meinen Kindern und meinen Mitarbeitern. Ich möchte meinen Kindern wichtige Werte vermitteln und meinen Mitarbeitern Stabilität bieten. Mein Ziel ist es, nützlich zu sein und der Welt etwas zu hinterlassen, damit man sich gern und lange an mich erinnert.

Welchen Wunsch haben Sie ans Universum, um Stuttgart als Standort noch attraktiver zu machen?

Ich wünsche mir mehr und kostenlose Parkplätze in Stuttgart, um den Parksuchverkehr einzuschränken und den lokalen Einzelhandel zu stärken. Es ist schön, wenn viele Touristen aus der ganzen Welt nach Stuttgart kommen und die Errungenschaften unserer großen Erfinder wertschätzen und sich davon inspirieren lassen, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen.
Den Stuttgartern wünsche ich mehr Mut und Selbstbewusstsein zur Umsetzung von Ideen, damit auch in Zukunft Innovationen made in Stuttgart die Menschen auf der ganzen Welt begeistern.