„Gute Rahmenbedingungen schaffen“

Sabine Hagmann   hält Sicherheit und Sauberkeit nach wie vor  für wichtige Standortfaktoren, um die Attraktion von Städten weiterhin hochzuhalten

Sabine Hagmann kennt man im  wirtschaftlichen Sektor im Schwabenland gut: Sie ist    seit 2002 Hauptgeschäftsführerin Handelsverband Baden-Württemberg,  der an der Neuen Weinsteige  seinen Sitz hat. Sie vertritt die Interessen des Einzelhandels.

Was ist Ihr Lieblingsplatz in Stuttgart?

Ich liebe den Kleinen Schlossplatz. Hier vereint sich alte Bausubstanz und Geschichte mit Modernität, Kunst, Handel, Kleinkunst und Gastronomie. Hier kann man auch mal eine Tasse Kaffee trinken, Menschen beobachten und dem Treiben zuschauen.

Was lieben Sie an Stuttgart und den Stuttgartern?

Stuttgart ist eine unglaublich vielseitige Stadt. Vom frisch gegründeten, nachhaltigen „Hipsterladen“ bis hin zum alteingesessenen Traditionshaus findet man in Stuttgart alles, was das Herz begehrt.
Die Stuttgarterinnen und Stuttgarter sind unprätentiöse, aber treue Kunden. Dazu kommt, dass die Mischung aus einheimischen Stammkunden und Besuchern der Stadt sehr interessant ist und die Stadt nie langweilig werden lässt.

 Mit welchem Projekt(en) „bewegen“ Sie gerade was in Stuttgart?

Wir sind in zahlreichen Arbeitskreisen der Stadt Stuttgart vertreten, immer mit dem Ziel, die Stuttgarter Innenstadt und den Einzelhandel in Stuttgart insgesamt attraktiv zu gestalten. Wir sind hier in ständigem Austausch mit allen relevanten Stakeholdern und bringen uns mit unserer Erfahrung und unserem Know-how aus Sicht des Einzelhandels ein. Soweit es Interesse von oder an einem bestimmten Händler oder einer Teilbranche aus dem Handel gibt, vermitteln wir gerne.
Auch die Themen Sauberkeit und Sicherheit bewegen uns sehr, vor allem aber auch die Attraktivität von Stuttgart für seine Besucher. Es ist immens wichtig, den Dialog ständig zu führen, auf Probleme aus Sicht des Handels aufmerksam zu machen und an Lösungen mitzuwirken, zum Wohl der ganzen Stadt. Hier gilt es, immer wieder über Veränderungen nachzudenken und nachzujustieren.
Eine ganz große Herausforderung für den Handel sind die überproportional häufigen Demos in Stuttgart. Während es in München  circa  300 pro Jahr sind, sind es in Stuttgart über 1800. Hier überfordert man den Stuttgart-Besucher und -Liebhaber allein aufgrund der schieren Anzahl der Menschenansammlungen und auch durch die dadurch bedingten Behinderungen. So wichtig Demonstrationsfreiheit ist, so ist es doch so, dass das Recht des einen die Rechte anderer einschränkt. Es ist aber niemandem geholfen, wenn Handel und Gastronomie in einer Innenstadt nicht mehr sinnvoll stattfinden können. An diesem Punkt sind wir leider allmählich angelangt.

Woher nehmen Sie Ihre Motivation?

Wer läuft nicht gern durch eine attraktive und belebte Innenstadt? Dass das Kulturgut und der Begegnungsraum Innenstadt auch künftig in der bekannten Form bestehen bleibt, finde ich äußerst wichtig. Dazu kommen die zahlreichen motivierten Händlerinnen und Händler, die nichts lieber tun, als Handel zu treiben. Diesen Menschen dabei zu helfen, ihre Arbeit unter möglichst guten Rahmenbedingungen verrichten zu können, motiviert mich.

Welchen Wunsch haben Sie ans Universum, um Stuttgart als Standort noch attraktiver zu machen?

Vor allem bessere Erreichbarkeit : Das heißt weniger Baustellen, um die Erreichbarkeit der Innenstadt, sei es per Auto oder per Bahn, attraktiver zu gestalten.