Die Zeiten, als man ein Facelift bei Autos fast auf Anhieb erkennen konnte, sind wohl vorbei. Allgemein liegt der Fokus bei der Modellpflege seit geraumer Zeit auf den inneren Werten, und da macht der kürzlich überarbeitete Focus (kleines Wortspiel) keine Ausnahme. Nur Kenner bemerken das nach unten gewanderte Logo, das nun im Kühlergrill platziert ist, und die gewölbte Motorhaube, wodurch der Focus einen wuchtigeren Auftritt hat und in die zweite Hälfte der vierten Generation fährt.

Ford hat beim Facelift das Motorenprogramm neu ausgerichtet, wobei zwei Motoren gestrichen wurden: der Einstiegsbenziner mit 100 PS und der 2,0-Liter-Diesel mit 150 PS. Diese Aggregate wurden weniger gefragt, so Ford. Vor allem die Diesel-Fraktion muss jetzt Abstriche machen. Es gibt nur noch einen 1,5-Liter-Selbstzünder mit 115 PS (8-Gang-Automatik).

Mehr Auswahl beim Benziner

Mehr Auswahl dagegen beim Benziner, und zwar vom neuen Einstiegsmodell 1,0-Liter mit 125 PS (ab 31.100 Euro) über die beiden Mildhybrid-Versionen mit 125 und 155 PS (31.900/ 33.400 Euro) bis zur 280 PS starken ST-Version, die ab 43.400 Euro zu Buche schlägt. Die Mildhybrid-Modelle mit 48 Volt-Technologie sind in Verbindung mit einem 7-Gang-Automatikgetriebe erhältlich.

Auch die Ausstattungsversionen wurden neu geordnet: Verfügbar sind nun Cool & Connect, Titanium, Active und ST-Line, wobei für den Titanium, für die Cross-over-Variante Active sowie für die ST-Line jeweils noch die Upgrades „X“ und „Vignale“ lieferbar sind. Wichtigste Änderung im Innenraum ist das neue, wesentlich größere Infotainment-Bediensystem mit einem 13,2 Zoll (diagonal) großen Touchscreen (zuvor 8 Zoll).

Keine Schalter mehr 

Wie die meisten modernen Autos hat nun auch der überarbeitete Focus keine Schalter mehr. Immerhin gibt es noch einen Drehknopf für die Lautstärke. Jedoch hat Ford die Sprachsteuerung verbessert. Beispielsweise werden Befehle für Anrufe, Textnachrichten, die Funktion der Klimaanlage oder für Wetterprognosen entlang der Strecke problemlos verstanden – da kommt richtig Freude auf. Das von Ford weiterentwickelte Sync 4-Konnektivitätssystem ist für alle Ausstattungsversionen, außer Cool & Connect, serienmäßig.

Es setzt unter anderem auf selbstlernende Algorithmen, die sich den Gewohnheiten des Fahrers anpassen und ihm so passende Vorschläge und Suchergebnisse anbieten. Drei Fahrprogramme gibt es: „Normal“, „Sport“ und „Eco“. Je nach Fahrmodus wird das Ansprechverhalten des Gaspedals, der Servolenkung und des automatischen Getriebes (falls vorhanden) angepasst.

Toter-Winkel-Assistent verringert Unfallrisiko

Die Active-Modelle bieten darüber hinaus noch die Einstellungen „Rutschig“ und „Unbefestigte Straße“. Richtigen Allradantrieb hat der Focus nicht zu bieten. Einzug haben auch modernere Assistenz-Technologien gehalten. So kann der Tote-Winkel-Assistent nun durch gezielte Lenkimpulse aktiv auf den Fahrer einwirken, um einen riskanten Spurwechsel zu verhindern.

Mit seinem Ladevolumen von 392 bis 1354 Litern ist der fünftürige Focus im oberen Mittelfeld der Kompaktklasse angesiedelt. Das gilt auch für die rund 1200 Euro teurere, 4,67 Meter lange Kombiversion (Turnier), die 635 bis 1653 Liter fasst.

Auch der Kombi wurde geliftet und bietet vernünftige Verbesserungen im Laderaum, etwa eine spezielle Matte, auf der feuchte und schmutzige Gegenstände oder Textilien transportiert werden können, ohne Spuren zu hinterlassen. Der Bodenbelag und die Seitenverkleidungen lassen sich einfacher reinigen.