Rundherum in Schorndorf

VVS-Wochenblatt-Aktion (VI): Bei der letzten Tour hat man sich im Unternehmer-Städtchen auf die Spuren von Gottlieb Daimler begeben: Walter Leppert hat einen Rundgang durch die historische Altstadt gemacht

Es ist fast, als käme Gottlieb Daimler persönlich um die Ecke, als Stadtführer Walter Leppert auf die Gruppe zukommt. Ein stattlicher Herr im Ausgehfrack, mit Hut, Taschenuhr in der Weste und Spazierstock, stellt sich neben das Daimler-Denkmal auf der Rückseite des Schorndorfer Rathauses und fragt, ob ihn jeder verstehe, er schwätze nämlich Schwäbisch. Ein eifriges Kopfnicken bei den Teilnehmenden des letzten Ausflugs der VVS-Wochenblatt-60+-Kooperation – und Walter Leppert führt auf den großzügigen Marktplatz von Schorndorfs historischer Altstadt.
 Bevor sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der VVS-Wochenblatt-Aktion aber auf Gottlieb Daimlers Spuren begeben, stellt Leppert die gegenwärtige Stadt im Remstal vor. „Wir liegen schön, eingebettet in unsere Weinberge am Grafenberg, dem Schwäbisch-Fränkischen Wald, dem Welzheimer Wald und dem Schurwald.“

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Bekannte Firmennamen: Baukneckt, Catelent oder Oskar Frech - und eben Gottlieb Daimler

Schorndorf hat einen gewachsenen Mittelstand mit einigen bekannten Firmennamen wie Bauknecht, Arzneimittelverpackungsspezialist Catalent oder Druckgussmaschinenhersteller Oskar Frech. Am bekanntesten ist aber wohl Gottlieb Daimler, der hier geboren und aufgewachsen ist.
Der Marktplatz ist groß, das liegt daran, dass hier ursprünglich eine Schlucht war zwischen der Kirche und den Stadthäusern, die nach und nach geschlossen wurde, erläutert Leppert. Die Gründung der Stadt geht ins 13. Jahrhundert zurück. Und dann, unter Graf Ludwig von Württemberg, spielte der Wein eine große Rolle, denn er wurde nicht nur hier getrunken, sondern exportiert, gegen Salz aus dem Berchtesgadener Land eingetauscht und trug so dazu bei, dass Schorndorf wuchs und prosperierte.

Walter Leppert als Gottlieb Daimler geht in seiner Rolle auf

Nach einem Abstecher zum Ackerbürgerhaus Im Sack, einem Winkel, den die dortigen Bewohner besonders schön dekorieren, geht’s zum Kirchplatz, wo die Geschichte Schorndorfs begann. Dort ist die ehemalige Lateinschule, die Gottlieb Daimler besuchte, und wo heute das Stadtmuseum untergebracht ist. Die Stadtkirche selbst, wo Daimler getauft und konfirmiert wurde, hat eine reiche Historie, worüber Walter Leppert einige Fakten kurzweilig zum Besten gab. Besonders: die Kirche hat zwei große Orgelanlagen und da stellte sich heraus, dass unter den Teilnehmern ein ehemaliger Orgelbauer war.
Kein schönes Fotomotiv gibt derzeit das Daimler-Geburtshaus ab. Es ist eingerüstet, wird saniert und bald wieder die Reihe wunderschöner Fachwerkhäuser drumherum bereichern. Aber hinein kann man – bei freiem Eintritt. Am 17. März 1834 wird der berühmteste Sohn der Stadt hier über der väterlichen Bäckerei geboren. Er machte eine Lehre als Büchsenmacher im benachbarten Haus. Sein Talent wurde erkannt, er konnte ein Ingenieurstudium absolvieren.
Er war wissbegierig, bereiste andere Länder und entwickelte sich zu dem begnadeten Motorenbauer, auf dessen Werk der heutige Daimler-Konzern aufbaut.
Walter Leppert geht in seiner Rolle auf, präsentiert die Geschichte dieses außergewöhnlichen Mannes mit Herzblut und nimmt die Besucherinnen und Besucher mit auf die Reise in die Vergangenheit.
Das Haus gehört der Daimler AG und die Vorstände machen mit manchem ausländischen Gast hier Station.
Zum Abschluss der kurzweiligen Stadtführung ging’s ins Kesselhaus zu einem leckeren Mittagessen und dann mit der S-Bahn wieder nach Hause.

Gut zu wissen:

Der Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS)  und das Wochenblatt  hatten  zu den gemeinsamen Ausflügen in der Region Stuttgart mit Leser und Leserinnen 60+ aufgerufen. Jetzt sind alle  sechs Landkreise der  Region Stuttgart besucht worden. Schorndorf war das sechste und somit letzte Ziel.  Zudem wird noch in diesem Jahr  ein Deutschlandticket verlost.   Wer  sich für eine Tour zum Beispiel mit Gottlieb Daimler alias Walter Leppert in Schorndorf interessiert: am 12. November,  11 Uhr, findet der nächste Rundgang statt.
Tickets können für sechs Euro erworben werden, unter www.schorndorf.de oder anrufen  oder mailen: Telefon 07181 /  602-6000 beziehungsweise stadtinfo@schorndorf.de.