Neues Angebot unterm Fernsehturm
Ein Sport für alle Generationen: Der im April gegründete Crocket Club Waldau (CCW) im Luftbadverein-Stuttgart präsentiert sich der Öffentlichkeit.
Wenn Thomas Müller von Croquet erzählt, gerät er ins Schwärmen. Die Sportart, sagt der Übungsleiter für Herz-Lungen-Sport im Luftbadverein-Stuttgart, sei für alle Altersklassen geeignet. „Croquet erfordert Ausdauer, Konzentration und Taktik. Das Spiel ist sehr strategisch, aber auch entspannend und entschleunigend, und dazu noch sehr kommunikativ.“ Nun gibt es Croquet, das seine Wurzeln in Frankreich und Großbritannien hat, auch in Stuttgart. Der Croquet Club Waldau, CCW, wurde im April als eigenständige Abteilung im Luftbadverein-Stuttgart gegründet und präsentiert die neue Anlage im Georgiiweg 16 in Degerloch beim „1. Croquet-Day“ an diesem Samstag, ab 14 Uhr, der Öffentlichkeit.
Luftbadverein hat Wiese gepachtet
Die Wiese gegenüber dem Vereinsgelände und neben der verpachteten Vereinsgaststätte habe der Luftbadverein schon lange von der Stadt Stuttgart gepachtet, erzählt Thomas Müller. „Früher wurde dort Ringtennis und Faustball gespielt.“ Da die Fläche seit geraumer Zeit brachlag, drängte die Stadt auf eine neue Verwendung. Der Vereinsvorstand kam auf Thomas Müller zu, der vor zwölf Jahren schon die Reha-Abteilung im Verein aufgebaut hatte, und bat ihn, Ideen zur Reaktivierung des Platzes zu finden. „Wir haben einen Kreativkreis gegründet. Doch dann kam Corona.“
Nach Ende der Pandemie gingen die Überlegungen auf Vereinsseite, aber auch bei der Stadt weiter. Die Verwaltung schlug vor, einen Radparcours einzurichten. „Davon waren aber weder wir noch der Pächter unseres Lokals begeistert“, erklärt Müller. Während der Wirt den Lärm fürchtete, fanden die Mitglieder, dass Radsport nicht zum traditionsreichen Luftbadverein passe. „Wir wollten eine Nutzung, die mit dem Verein und dem Platz vereinbar ist“, sagt Müller. Außerdem sollte sie umweltfreundlich, nachhaltig und nicht zu kostenintensiv sein. „Und möglichst etwas, was es bei uns noch nicht gibt.“ So stieß Thomas Müller auf Croquet.
Nach anfänglichem Zögern stimmte der Vereinsausschuss zu, es mit Croquet zu versuchen. Ein glücklicher Zufall sei gewesen, dass sich just zu dieser Zeit die Stadt auf den Verein zubewegt habe, sagt der Reha-Übungsleiter.
Trainer Manfred Zick leitet an
„Das Sportamt hat sogar den Platz, der ein bisschen aussah wie ein Acker, grundsaniert.“ Frischer Rasen wurde gesät, doch der erhoffte Regen blieb zunächst aus.
Die Stuttgarter Croquet-Anfänger nutzten die Wartezeit und besichtigten einen der bereits bestehenden neun Clubs in Deutschland. Im Limburger Hof in Rheinland-Pfalz habe man ihnen alles über Croquet erklärt. „Und sie haben uns richtig heiß auf den Sport gemacht“, sagt Thomas Müller.
Ein weiterer Glücksfall kam der Neugründung unterm Fernsehturm zugute. In Esslingen habe es einen kleinen Croquet-Club gegeben, der sich auflöste, erzählt Müller. Manfred Zick, der Vorsitzende des Esslinger Vereins, hörte von den Bestrebungen auf der Waldau und meldete sich beim Luftbadverein. „Wir haben uns auf Anhieb verstanden. Jetzt bringt er uns Croquet bei.“ Und Zick habe auch ein Dutzend Croquet-Schläger mitgebracht, so Thomas Müller. „Neu gekauft, kosten die um die 500 Euro pro Stück.“
Nun wird auf der Waldau unter der Anleitung des erfahrenen Trainers Manfred Zick das präzise Ballstoßen durch die Tore und das Abschießen von gegnerischen Kugeln geübt. Mittlerweile ist auch das Grün gesprossen und wird vom Platzwart mit regelmäßigem Mähen in die perfekte Form gebracht. „Wir haben derzeit eine Grashalmlänge von fünf Zentimetern, drei Zentimeter sind ideal für Golf Crocket“, meint Thomas Müller. Neugierige, die das neue Angebot in Stuttgart ausprobieren wollten, seien jederzeit herzlich willkommen.
Gut zu wissen:
Mehr über Croquet und die neue Abteilung im Luftbadverein-Stuttgart gibt es unter: www.croquet-stuttgart.de.