Richtfest fürs neue Bildungshaus

Im Wohn- und Gewerbegebiet Neckarpark auf der Fläche des ehemaligen Güterbahnhofs in Bad Cannstatt geht es voran – Auch nach außen setzt das Bildungshaus mit einer begrünten Fassade ein Zeichen

Richtfest wird traditionell dann gefeiert, wenn der Rohbau fertig ist. Beim neuen Bildungshaus, das an zentraler Stelle im Neckarpark in Bad Cannstatt entsteht und das eines der größten schulischen Neubauvorhaben der Stadt Stuttgart ist, wurde nach 16 Monaten Bauzeit am Donnerstag der traditionelle Akt vollzogen – im Beisein von Isabel Fezer, Bürgermeisterin für Jugend und Bildung, und Kerstin Niendorf, Leiterin des Schulverwaltungsamts.
Kräne, Lastwagen und geschäftiges Arbeiten bestimmen das Bild zwischen Mercedes- und Deckerstraße: Auf der Fläche des ehemaligen Güterbahnhofs in Bad Cannstatt entsteht auf rund 22 Hektar eines der größten Wohn- und Gewerbegebiete Stuttgarts, das als Modellprojekt für nachhaltige Stadtentwicklung gilt.
Im Neckarpark sollen zukünftig mehr als 2000 Menschen leben, wohnen und arbeiten.

Vorbildliches Stadtquartier

Und es soll ein unter energetischen und umweltpolitischen Zielsetzungen vorbildliches Stadtquartier werden, das eine möglichst umfangreiche Versorgung mit lokal vorhandenen regenerativen Energieträgern wie Solarenergie, Erdwärme oder Abwasserwärme vorsieht.
Ein zukunftsfähiger Schul- und Bildungsstandort ist zentraler Baustein des Projekts – und das Bildungshaus Neckarpark ist Kern des neuen Bildungsstandorts. Das im Generalunternehmerverfahren realisierte Projekt verbindet ein innovatives pädagogisches Konzept mit einer innovativen Bauweise. Das Bildungshaus sieht eine enge Verzahnung von Ganztagsgrundschule und Kindertagesstätte vor, mit der zentralen Idee, die vier Funktionen Schule, Kindertagesstätte, Sporthalle und Volkshochschule unter einem Dach durch eine sogenannte Bildungsmagistrale miteinander zu verbinden.
Besonders ist auch die Holzhybridkonstruktion: Das Untergeschoss wird als Stahlbetonsockel, alle darüber liegenden Geschosse werden in Holzhybridbauweise ausgeführt. In Stuttgart ist das Gebäude im Eugenie-von-Soden-Weg 30 das erste und bislang einzige Holzhybridgebäude in dieser Größenordnung.

Zum Schuljahr 2025/26 soll das neue Bildungshaus mit Leben gefüllt sein

Das Bauvorhaben mit einem Investitionsvolumen von mehr als 90 Millionen Euro wurde 2022 begonnen, zum Schuljahr 2025/26 soll das neue Bildungshaus mit Leben gefüllt sein.
Die Anforderungen sind hoch, sowohl baulich als auch inhaltlich. Auf fünf Stockwerken soll die Integration, die individuelle Förderung und das lebenslange gemeinsame Lernen in den Mittelpunkt gestellt werden.
Eine Kindertagesstätte mit sieben Kindergruppen und eine vierzügige Grundschule als Ganztagseinrichtung mit den erforderlichen Freiflächen sollen darin Platz finden. Dazu kommen eine Zweifeld-Sporthalle mit Mehrzweck-Gymnastikraum und 150 Sitzplätzen, eine Zweigstelle der Volkshochschule Stuttgart, die bislang in der Kreuznacher Straße beheimatet ist, und eine Tiefgarage.
Die Gesamtfläche beträgt 7553 Quadratmeter. Die Grundlagen für das Raumprogramm hatte eine Arbeitsgruppe mit Fachleuten aus den unterschiedlichen Bildungsbereichen, Elternvertretern, Vertretern der relevanten Fachämter und des Staatlichen Schulamts erarbeitet. Auch nach außen setzt das Bildungshaus Zeichen.
Mit seiner Fassadenbegrünung sowie Spiel- und Sportflächen im Innenhof und auf dem Sporthallendach soll der neue Campus – in der Nähe der Kulturinsel und des Stadtarchivs Stuttgart – eine hohe Aufenthaltsqualität bieten.