Cornelia Christian (54), verheiratet, ein erwachsener Sohn, hat vor wenigen Wochen ihren neuen Job als VVS-Geschäftsführerin beim Verkehrs- und Tarifverbund (VVS) Stuttgart angetreten. Ihre Aufgabe: Menschen gut bewegen und die dazu notwendigen Strukturen mit anderen Institutionen, Partnern und Politik gestalten. Die Diplom-Ökonomin verfügt über langjährige Erfahrung im Verbundgeschäft, sieht sich als Netzwerkerin und Gestalterin, um Impulse für eine nachhaltige Mobilität geben zu können.

Sie führt den VVS gemeinsam mit Thomas Hachenberger und war zuvor verantwortlich für das Geschäftsfeld Mobilität im Konzern der Stadtwerke der Stadt Bielefeld und als Prokuristin der moBiel GmbH Geschäftsbereichsleiterin Kundenmanagement. Die gebürtige Marburgerin war nach einer ersten Station beim Rhein-Main-Verkehrsverbund danach verantwortlich für Einnahmeaufteilung und Wirtschaftsführung beim Verkehrsverbund Berlin Brandenburg. Später wurde sie Geschäftsführerin der OWL Verkehr GmbH sowie des Westfalen Tarifs.

Was ist Ihr Lieblingsplatz in Stuttgart?

Ich bin erst ganz frisch nach Stuttgart gezogen. Deshalb fahre ich gerne durch die Stadt und entdecke natürlich immer neue Orte und Menschen. Schön ist der Eugensplatz mit der U15, dem tollen Ausblick und der leckeren Eisdiele. Da schlecke ich gerne mal ein Mops-Eis. Mit Loriot habe ich eine Verbindung zu Brandenburg an der Havel, wo Victor von Bülow vor genau 100 Jahren geboren ist und ich für den Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg arbeiten durfte.

Was lieben Sie an Stuttgart und den Stuttgartern?

Ich habe bisher sehr viele freundliche Kontakte und Gespräche gehabt. In Stuttgart gibt es schon ein besonders gutes Verkehrsangebot. Klar, wir haben viele Baustellen, also Investitionen in die Zukunft, die gestemmt werden müssen und für die Fahrgäste natürlich nervig sind. Vielen Dank an alle VVS-Fahrgäste für ihre Geduld und auch, dass sie uns trotzdem treu bleiben.

Nun zur Kernfrage: Mit welchem Projekt(en) „bewegen“ Sie gerade was in Stuttgart?

Geschäftsführerin des VVS zu sein, ist für mich kein Projekt. Der VVS hat den Anspruch, ein gutes Angebot auf die Straße und Schiene zu bringen und die Fahrgäste gut zu informieren. Wir setzen uns mit unseren Partnern die Aufgabe, den Bürgerinnen und Bürger nicht nur Angebote mit Bus und Bahn zu liefern, sondern in Kooperation auch Sharingangebote für Fahrräder, Autos oder Roller andere Formen der Mobilität auszuprobieren und in den Mobilitätsverbund zu integrieren. Warum nicht mal das Auto stehen lassen und neue Wege gehen? Schauen Sie mal auf vvs.de vorbei. Wir haben hier unter anderem eine Live-Karte, in der man sehen kann, wo die Züge und Busse gerade fahren.

Was ist denn gerade Ihr absolutes Lieblingsprojekt?

Natürlich das VVS-Netz. Ich bin viel unterwegs, erkunde das VVS-Gebiet, treffe mich mit verschiedensten Menschen und tausche mich aus. Stuttgart und die Region hat ein sehr gutes Verkehrsangebot im Vergleich zu anderen Räumen. Geben Sie uns als Branche aber auch Ihre Geduld, trotz der aktuellen Baustellen und Störungen gut unterwegs zu sein. Die Region und die Unternehmen investieren viel in die Modernisierung der Infrastruktur – eine Investition in die Zukunft. Zukunft findet heute statt, damit müssen wir heute immer wieder etwas tun, so dass wir morgen eine bessere Mobilität haben werden. Dabei haben wir den Anspruch, dass Fahrgäste sich immer aktuell informieren können. Am besten geht das über die VVS-App. Haben Sie sie schon runtergeladen und mal reingeschaut?

Woher nehmen Sie Ihre Motivation?

Ich habe immer wieder Freude, Menschen gut bewegen zu können. Dies kommt aus meinem tiefen Inneren. Mir macht es aber genauso Freude im Team zu arbeiten, um gemeinsame Ziele zu erreichen. Wir arbeiten in einer absoluten Zukunftsbranche. Der ÖPNV ist ein zukunftsträchtiges, nachhaltiges Produkt, in dem viele super engagierte Menschen arbeiten. Vielen Dank dafür! Das ist die Beste Motivationsquelle.

Welchen Wunsch haben Sie ans Universum, um Stuttgart als Standort, den ÖPNV, noch attraktiver zu machen?

Ich wünsche vielen Menschen den Mut zu Veränderungen im Mobilitätsverhalten und in der Stadtgestaltung. Der Klimawandel verlangt von uns allen Veränderungen. Allerdings denke ich, dass es Stuttgart weiter schaffen wird, eine attraktive Stadt zu sein, in der Menschen leben und arbeiten wollen – genau wie andere große europäische Städte, die sich auf den Weg gemacht haben, eine nachhaltige Stadtgestaltung umzusetzen. Wir brauchen dazu eine Kreativität zusammen mit den Akteuren der Stadt, insbesondere der starken Wirtschaft in Stuttgart und der Region. Ein Miteinander hilft, solche kreativen Lösungen und Wege zu finden. Gerne beteiligt sich das Team des VVS an diesem Austausch – wir haben tolle engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.