„Eigentlich müsste ich über diese Idee nur noch bitterlich weinen. Sicherlich war Bismarck im Zweiten Reich (Anmerk. d. Red.: Deutsches Kaiserreich von 1871 bis 1918) kein Unschuldiger, er hat jedoch auch die KV und die UV (Krankenversicherung und die Unfallversicherung, Anmerk. d. Red.), eingeführt, wodurch unser Volk heute noch profitiert.Es ist einfach Geschichte unseres Landes, die niemals vergessen werden darf. Sollten jetzt alle Plätze und Denkmäler umbenannt werden kennt in 20 Jahren Bismarck kein Mensch mehr! Dass dieser Vorschlag von den Linkspopulisten kommt verwundert mich, denn eigentlich sollten wir niemals vergessen!“

Peter Popp, Filderstadt

 

„Man muss nicht alles machen, was die Grünen-Fraktion im Stuttgarter Gemeinderat möchte. Bei Änderungen von Straßennamen und Plätzen hat dies für viele Firmen und Menschen, die dort wohnen und für die Post große Auswirkungen. Ich bin dagegen. Ich finde es allerdings gut, dass man Otto von Bismarck auch von einer anderen Warte betrachtet.“

Klaus Ziller, Stuttgart-Hoffeld

 

„Mein Vorschlag: Gerda Taro“, die erste Frau, die an einer Kriegsfront fotografiert hat, die Jüdin war und in Stuttgart geboren wurde.“

Daniela Held, Stuttgart-West


„Gerne möchte ich ein paar Anmerkungen zu der Diskussion über Namen und Benennung von Gebäuden, Straßen etc. machen. Ich finde Gedanken über solche Dinge zu machen ist auf jeden Fall sinnvoll und richtig, nur sollte man nicht über das Ziel hinausschießen. Wenn man bei einem Namen oder Person lange genug sucht wird man immer etwas finden, das zu gewissen Zeiten nicht zur Meinung der „Allgemeinheit“ passt. Man sollte solche Personen nicht anhimmeln, aber sie gehören zu unserer Geschichte. Nur weil „man“ gerade meint es gibt was das zur Zeit nicht passt müsse man es ablehnen oder zerstören, Statuen oder Gebäude zerstören, finde ich nicht gut. Mir fallen da so ein paar Politiker ein wie Strauß, Brand, Schröder, oder aktuell unsere Außenministerin, die zweimal 80 Tonnen Kerosin ablassen musste, um dann doch nicht weiter fliegen zu können und das als Grüne. Das hätte noch vor ein paar Jahren Demonstranten auf die Straße gebracht. Oder noch ein Beispiel mit Namen. Norbert Himmler, ZDF-Intendant, könnte man problemlos mit Heinrich Himmler in Verbindung bringen, auch wenn er nach eigenen Aussagen weder verwandt noch verschwägert ist. Einfach mal die Kirche im Dorf lassen. Mein Vorname ist Oliver, in der Schulzeit fanden alle, bis auf mich, es lustig, mich „Oli“ zu nennen, und das schon mit negativer Absicht. Da macht der Ton halt die Musik.“

Oliver Volz, Stuttgart-Rohr

 

„Jetzt also Bismarck. Vor über 100 Jahren wurde durch Bismarck der afrikanische Kontinent aufgeteilt. Nach dem Ersten Weltkrieg, also zwischen 1918 und 1920 wurden Deutschland alle Überseegebiete im Versailler Vertrag abgenommen.Diese Gebiete haben sich die Siegermächte, die schon große Gebiete in Afrika besaßen, noch einverleibt. Nun waren 100 Jahre nicht genug, um diese Aufteilung Afrikas rückgängig zu machen. Nach Hindenburg, den 3 Mohren und Gendern kommt nun Bismarck an die Reihe, um von den Missständen in Stadt und Land abzulenken. Wo bleibt das Einsetzen für Schulen, digital Ausbau und Nahverkehr mit Brücken.“

Eberhard Irrgang, Stuttgart-Wangen

 

„Langsam fragt man sich, wohin das ,grüne Denken’ noch führt. Sollen wir unsere ganze Geschichte verleugnen? Sicher wurden früher Fehler gemacht die aus heutiger Sicht undenkbar erscheinen. Aber jetzt mal ganz im Ernst: denken andere Kolonialstaaten genau so? Oder sind nur wir so verbohrt und denken, wir müssen uns für alles und jeden entschuldigen? Was hat Frankreich in seinen Kolonien angerichtet, was haben die USA mit ihren Sklaven angestellt? Diese Liste kann man beliebig erweitern.Jedoch hört man von diesen Seiten nichts von Vergangenheitsbewältigung. Bismark hat Deutschland auch viel Gutes gebracht und er gehört zu unserer Geschichte wie, seit kurzem leider auch, die „Besserwisser und Nein-Sager der Grünen Glaubensgemeinde“. Mögen die sich doch bitte um wichtigere Dinge kümmern (...). Wenn ich von mir ausgehe, habe ich in der Bismarckschule die ersten vier Jahre verbracht, bin am Bismarckturm Schlitten gefahren und habe keinen Schaden genommen und ich hoffe es bleibt bei den Namen, denn die gehören zu Stuttgart wie der Fernsehturm und die Wilhelma. Aber Vorsicht, vielleicht entdecken unsere ,grünen Ahnenforscher’ da auch irgendeine unmoralische Verbindung, damit wir auch dort die Namen ändern können, aber bitte nicht in „Baerbock-Zoo“ oder „Ricarda-Lang-Turm“.

Lothar Hornung, Stuttgart

 

„Aufgrund unserer politischen Geschichte ist es gut und schon lange überfällig, dass berühmte historische Persönlichkeiten auch auf ihre demokratische Gesinnung sowie auf die Achtung von Freiheit, Recht und Menschenwürde hin überprüft werden. Lange genug wurden Personen glorifiziert und Plätze und Straßen nach ihnen benannt, die es bei näherer Betrachtung bzw. nach neuesten Erkenntnissen, nicht unbedingt verdient haben. Ich bin für die Umbenennung des nach Bismarck benannten Platzes, der Straße und des Turms, weil die negativen Aspekte dieser Person überwiegen. Namen von Personen, die für Kolonialisierung, Beschneidung von Rechten sowie Unterdrückung und Verfolgung von Menschen stehen, haben im öffentlichen Raum, erst recht in Deutschland, nichts zu suchen.“

Uwe Rehberg, Bad Cannstatt

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