DS Automobiles? Kaum bekannt in Deutschland! Kein Wunder, angesichts nur 0,1 Prozent Marktanteil. Doch unter älteren Autointeressierten weckt das Kürzel DS Erinnerungen. DS, „die Göttin“, so wurde der legendäre, von 1955 bis 1976 gebaute Citroën DS genannt. Er stach mit seinem ungewöhnlichen Design aus der Masse hervor.

Nobel ausgestattet

Jahrzehnte später gelingt dies auch den Modellen der noch jungen französischen Marke DS Automobiles, die mit ihrem extravaganten Outfit durchaus ein Hingucker sind. Jüngstes Beispiel ist der DS 4, ein 4,40 Meter langer Kompakter, eng verwandt mit Opel Astra und Peugeot 308 (gemeinsame Plattform), jedoch insgesamt nobler ausgestattet.

Verfügbar sind aktuell ein Benziner mit 130 PS (ein stärkerer soll folgen) und ein Diesel (130 PS) sowie ein Plug-in-Hybrid mit 225 Gesamt-PS, die zu Basispreisen von 32.100, 34.600 bzw. 40.400 Euro erhältlich sind. Neun (!) Ausstattungsversionen werden angeboten, die Preise steigen dadurch bis auf 57.000 Euro. Dafür gibt’s dann den Plug-in-Hybrid in der sogenannten Opera-Variante, die Highlights wie Head-up-Display, Sprach- und Gestensteuerung, Infrarotkamera und den sogenannten Drive Assist 2.0 an Bord hat, eine Weiterentwicklung des halb autonomen Fahrens.

Sitze massieren auch

Hinzu kommen sehr komfortable Sitze mit hochverdichtetem Schaumstoff, ummantelt von hochwertigem Nappaleder und Uhrenarmband-Design. Die Vordersitze werden bei diesem Topmodell nicht nur beheizt, sondern kühlen und massieren auch. Über den großen Touchscreen können alle wichtigen Funktionen gesteuert werden, und er lässt sich auch individuell personalisieren.

Wie bei den meisten modernen Autos gibt es aber auch im DS 4 keine Knöpfe mehr, um etwa – ohne den Blick von der Fahrbahn nehmen zu müssen – Sitzheizung oder Temperatur einzustellen. Man muss etwas am Touchscreen fummeln, bis alles passt. Die Sprachsteuerung kann hier helfen, jedoch muss man erst mal nachlesen, was die digitale Dame versteht. Sonst kommt oft zurück: „Das habe ich leider nicht verstanden.“

Mangelhafte Sprachsteuerung

Aber diese Antwort kann man nicht nur im DS 4 hören. Generell liegt bei den meisten Herstellern in Sachen Sprachsteuerung vieles im Argen. Alle DS-4-Varianten haben eine Achtgang-Automatik und Frontantrieb. Allrad wird nicht angeboten, in höheren Ausstattungsversionen ist jedoch die sogenannte Advanced Traction Control enthalten, die auf Sand, Schnee und Schlamm besseren Halt bietet. Das Ladevolumen beträgt 430 beziehungsweise 390 Liter (Plug-in-Hybrid).

Topvariante ist der DS 4 E-Tense mit Benzin- und Elektromotor (Akku: 12,4 kWh). Bei diesem Teilzeitstromer haben die Franzosen wenige Monate nach dem Marktstart bereits nachgebessert und die Reichweite um 13 Prozent auf nun 62 Kilometer gesteigert. In der Stadt sollen es noch mal zehn Kilometer mehr sein (jeweils WLTP-Messungen).

In 7,7 Sekunden auf 100

Klar ist aber auch beim DS 4: Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt kann die elektrische Reichweite auf die Hälfte sinken. Der kombinierte Verbrauch im Hybrid-Modus wird mit 1,2 Liter Benzin und im reinen Elektromodus mit 14,6 bis 15,2 kWh angegeben. Beeindruckend: das Drehmoment von 360 Nm, wodurch der 1,7 Tonnen schwere Wagen katapultartig vom Fleck kommt und in 7,7 Sekunden auf 100 ist. Rein elektrisch sind bis 135 km/h möglich, ansonsten mit Benziner bis 233 km/h.

Der DS 4 wird zusammen mit dem Astra bei Opel in Rüsselsheim gebaut und nutzt dabei, wie Opel, die EMP2-Plattform des Stellantis-Konzerns.