Subaru ist hierzulande durchaus als Automarke bekannt. Aber was die Verkaufszahlen angeht, eher einer der Kleinen. Laut Angaben des Statistischen Bundesamts wurden 2022 in Deutschland 3725 Subaru-Pkw neu zugelassen, 2021 waren es 4671 Einheiten, im Jahr 2020 immerhin 5407 neue Fahrzeuge. Bekannt und beliebt ist der japanische Hersteller für seine robusten und langlebigen Allradler, die jeden Berg hochkraxeln. Und für die Antriebstechnik, bei der Subaru seit langem auf das Boxer-Prinzip setzt.

Fotostrecke 3 Fotos

Nun steigt der Hersteller etwas verspätet auch in die Elektro-Mobilität ein, mit dem Subaru Solterra. Er teilt sich die Technik mit dem Toyota bZ4X – mit einem entscheidenden Unterschied: Der Subaru fährt immer mit Allrad vor. Zwei Elektromotoren an Front und Heck machen das möglich, die Systemleistung addiert sich somit auf 218 PS oder 160 kW.

Markanter Auftritt 

Der Solterra setzt beim Design auf einen eigenständigen und markanten Auftritt. Mit einer rustikal wirkenden Kunststoff-Beplankung an den Radläufen vorne und der großen Bodenfreiheit signalisiert er, für Ausflüge abseits des Asphalts gewappnet zu sein. Und wie fährt er sich auf der Straße? Die Leistung ist absolut ausreichend, obwohl mehr als zwei Tonnen Gesamtgewicht zu bewegen sind. Es geht sehr munter vorwärts, wie bei E-Autos zu erwarten. Das Fahrverhalten ist sicher, der Geradeauslauf und die Stabilität sind tadellos.

Danke für Touchscreen und Tasten! 

Im Innenraum gibt es reichlich Platz für Passagiere – vorne wie hinten. Das Ladeabteil bietet ein Fassungsvermögen von mindestens 452 Litern, wobei positiv das Fach für Ladekabel im Kofferraumboden zu erwähnen ist. Im Cockpit dominiert der große Touchscreen, über den das Infotainment zu bedienen ist.  Der Japaner hat aber auch einige Tasten für wichtige Funktionen im Angebot. Danke dafür! Der Fahrer schaut über das Lenkrad hinweg auf eine kleine Anzeige, was ein Head-up-Display ersetzen soll. Keine schlechte Idee.

Hochwertig sind sowohl die verwendeten Materialien als auch die Verarbeitung des Solterra, für den der Hersteller im Grundpreis 57.490 Euro aufruft. Gut gefallen haben uns die Assistenten. Das teilautonome Fahren funktioniert sehr gut, auf Fernstraßen lässt es sich durchaus entspannt cruisen. Auch, weil das Fahrzeug sehr leise unterwegs ist.

Wettbewerber besser bei kühlen Temperaturen

Wobei dem Cruisen leider eine geringe Reichweite entgegen steht. Laut WLTP soll der 71,4-kWh-Akku für bis zu 450 Kilometer reichen. Im 14-tägigen Testzeitraum meldete der Bordcomputer maximal 350 km, und das auch nur im Eco-Modus („Sport“ und „Standard“ können auch gewählt werden) ohne Klima-Automatik. Sobald diese aktiviert wurde, rutsche die Anzeige auf nur noch 250 km bis 270 km. Zugegeben, Temperaturen von knapp null Grad machen Elektro-Autos das Leben schwer. Doch mancher Wettbewerber ist da deutlich besser aufgestellt. Ist der Akku leer, soll er an einem Schnell-Lader binnen etwas mehr als einer halben Stunde von 10 auf 80 Prozent kommen.

An Wechselstrom-Säulen kann zu wenig geladen werden

Nicht zufriedenstellen ist jedoch, dass an Wechselstrom-Säulen maximal 7,4 kW geladen werden können. Hier sollte Subaru rasch eine bessere Lösung finden. Der Verbrauch während des Tests pendelte zwischen 23 bis 27 kWh/100 km.